Herbstkonzert 2024

Herbstkonzert des Neuen Favoritner Mandolinenorchesters

 

„Ein Fest der Mandoline“

 

Der Taktstock zitterte leicht als der neue Dirigent des Neuen Favoritner Mandolinenorchesters, Eduard Papazoff, denselben zum „Mandolinengruß“ in seinem ersten „großen“ Konzert mit Orchester erhob. Dirigent und Orchester hatten sich für dieses Konzert viel vorgenommen und intensiv geprobt, insbesondere das Konzertstück, das dem Thema des Konzertes expressionistischen Klang verleihen sollte: Das „Konzert für Mandoline, Gitarre und Orchester“ von Hermann Ambrosius (1897-1983) mit den Solistinnen Inge Grohmann, Edith Hufnagel und Andrea Saeed – eine musikantische Herausforderung für das Orchester und eine musikalische für unser treues Publikum. Für unseren Dirigenten ein Ausloten möglicher Virtuosität und des Potentials des auch für ihn noch neuen Klangkörpers und dessen Möglichkeiten. Nun ist Gelegenheit für eine eingehende Vorstellung unseres Dirigenten:

Eduard Papazoff wurde im Bulgarien geboren und absolvierte die Nationale Musikschule in Plovdiv im Hauptfach Oboe. Parallel dazu studierte er Orchesterdirigieren, Klavier und Orgel. Er nahm an zahlreichen Meisterkursen für Klavier, Oboe und Dirigieren teil und war Preisträger internationaler Wettbewerbe in Bulgarien, Serbien und Slowenien. Im Jahr 2012 schloss er sein Studium an der Nationalen Musikakademie „Prof. Pancho Vladigerov“ in Sofia in den Hauptfächern „Orchesterdirigieren“ und „Musikwissenschaft“ ab. Als Musikwissenschaftler hat er Forschungen zu Operndramaturgie unternommen und veröffentlicht. Im Jahr seines Studienabschlusses gewann er den Wettbewerb des bulgarischen Kulturministeriums für die Uraufführung der Operette „Das Veilchen vom Montmartre“ (E. Kalman) auf der Bühne der Staatsoper Russe, Bulgarien. Schon als Student gab er zahlreiche Konzerte mit dem Bulgarischen Akademischen Symphonieorchester, dem Shumen- und dem Vratsa-Sinfonieorchester.

 

Eduard Papazoff

In den Jahren 2011-12 war er im Musikzentrum „Boris Christoff“ für Presse und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. In Wien setze er im Jahr 2013 sein Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in der Klasse für Orchesterdirigieren von Prof. Uros Lajovic und Prof. Simeon Pironkoff fort. Seit Juli 2024 hat Eduard Papazoff das Dirigat und der Musikalische Leitung des „Neuen Favoritner Mandolinenorchesters“ übernommen. Er lebt in Wien und ist bei der Gesellschaft der Musikfreunde (Wien) tätig.

 

Nach der Polonaise „Abschied vom Vaterland“ von Fürst Michael Kleofas Oginski (1765-1833) betrat der „Vogelfänger“ aus dem Singspiel „Die Zauberflöte“ von Wolfgang A. Mozart die Bühne und wünschte sich in der Gestalt des Bassbaritons Manfred Schwaiger anschließend als Papageno „Ein Mädchen oder Weibchen…“ aus dem gleichnamigem Stück. Mit dem „Bolero, op. 26” von Raffaele Calace (1863-1934) verabschiedeten sich das Orchester und die Solistin des Stückes, Edith Hufnagel, in die Pause.

 

Ganz besonders schwungvoll begann der zweite Teil des wieder einmal ausverkauften Konzertes mit dem Dixie „Aus Omas jungen Tagen“ von Alexander König-Ossadtschi (*1947), bevor Viktor Kautsch in seiner gewohnt launigen und professionellen Moderation nochmals Manfred Schwaiger ankündigte. Edith Hufnagel und das Neue Favoritner Mandolinenorchester begleiteten den Sänger bei der „Canconetta“ aus „Don Giovanni“ von Wolfgang A. Mozart, bevor er in die Rolle des „Zigeunerbarons“ von Johann B. Strauss schlüpfte und beteuerte, dass es des Schreibens und des Lesens nicht kundig sei. Nachdem die letzten Akkorde des Orchesterstücks „Godfather-Thema“ von Nino Rota (1911-1970) verklungen waren, erschien Manfred Schwaiger wieder auf der Bühne und überraschte Orchester und Publikum mit dem Text in griechischer Sprache zu „Ta Pedia Tou Pirea – Die Kinder Von Piräus“ von Manos Hadidakis (1925-1994), ihnen, sehr verehrte Leserinnen und Leser, wahrscheinlich besser bekannt mit der Textzeile „Ein Schiff wird kommen…“

 

 

Langanhaltender Applaus und Bravorufe begleiteten das Neue Favoritner Mandolinenorchester und seinen Dirigenten bei den Zugaben zum Konzert: „Azurro“ von Adriano Celentano, interpretiert von Manfred Schwaiger und das neapolitanische Volkslied „Funiculi Funicula“, das vom Orchester zum Abschluss des Herbstkonzertes 2024 schwungvoll dargeboten wurde.

Wir bedanken uns bei unserem treuen Publikum freuen uns auf ein Wiedersehen und Wiederhören beim Frühjahrskonzert 2025 am Sonntag, 4. Mai.

Harald Eichelberger

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