Rosen aus dem Süden
Es sind die „Rosen aus dem Süden“, die unserem Frühlingskonzert eine besondere Atmosphäre verliehen; eine Vorfreude auf sonnige und unbeschwerte, von Rosenduft erfüllte Tage wollten wir mit diesem musikalischen Gruß für unser treues Publikum zaubern. Und auch aus einem weiteren Anlass lag eine besondere Spannung bei diesem Konzert in der Luft: Es war das erste Konzert nach der langjährigen Ära Heinz KOIHSER, der auch diesmal mit seinen musikalischen Arrangements zugegen war. Am Dirigentenpult stand allerdings sein Nachfolger Nikita DUBOV, den das Management des Orchesters dankenswerter Weise für die musikalische Leitung gewinnen konnte.
Nikita DUBOV wurde in Sankt Petersburg (Russland) geboren. 2016 hat er am St. Petersburger Konservatorium sein Studium als Balalaika-Kontrabassist abgeschlossen, um gleich darauf eine Ausbildung zum Dirigenten an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien zu beginnen. Er ist Preisträger lokaler und internationaler Wettbewerbe als Instrumentalist (2009, 2010), Teilnehmer am internationalen Projekt „Verdi – Opera Highlights“, St. Petersburg (2013 mit dem Volksinstrumentenorchester „Silber Saiten“ sowie dem „Holland Concert Choir“) und war zudem als Arrangeur, musikalischer Studienleiter und Korrepetitor bei der Weltpremiere der Oper „Anna Karenina“ von Larry Coryell (Weltpremiere – 22.Mai 2017, Kaluga, Russland) tätig.
Seine Gestik und Mimik sind ganz Musik und auf die Leitung des Orchesters konzentriert, jede Bewegung ein Engagement, die Spielerinnen und Spieler zu ihren besten Leistungen befähigen, kraft- und schwungvoll und doch einfühlsam. Nach dem „MANDOLINENGRUSS“ von Richard Oesterreicher intonierte das Neue Favoritner Mandolinenorchester im Konzertsaal der Simm City das Stück „DURCH DIE WEITEN FELDER“ von Franz Lehár (1870–1948).
Nikita Dubov beim Frühlingskonzert des NFMO
Foto: Christoph Mühlbauer
Viktor Kautsch, der Moderator des Konzertnachmittags kündigte anschließend in seiner charmanten und witzigen Art zwei Lieder desselben Komponisten an: „ES LEBT EINE VILJA“ aus „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár (1870–1948) und „MEINE LIPPEN, SIE KÜSSEN SO HEISS“ aus „Giuditta“ wiederum von Franz Lehár. Interpretiert wurden diese beiden Kompositionen von der Sängerin Ellen Maria HALIKIOPOULOS und dem Neuen Favoritner Mandolinenorchester, dirigiert von Nikita Dubov.
Ellen Maria HALIKIOPOULOS studierte Gesang und Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Elisabeth Berry-Flechl und Peter Barcaba. Ihre Liebe zur Operette lebt sie seit dem Abschluss des Operettenlehrgangs bei Wolfgang Dosch an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien in unterschiedlichsten Operettenrollen auf der Bühne aus. Sei es als Rosalinde in „Die „Fledermaus“, als Gräfin Zedlau in „Wiener Blut“, Hanna Glawari in Franz Lehárs Operette „Die lustige Witwe“ oder als Kurfürstin in Carl Zellers „Der Vogelhändler“. In Wien war sie zuletzt auch in dem Zwei-Personen-Musical „Die Verführerin“ von Paul Hertel zu sehen. Als Gesangssolistin steht sie mit Big Bands, Orchestern und Bands regelmäßig auf der Konzertbühne. In ihrem Soloprojekt brachte sie, begleitet von der Pianistin Sara Tahmasebi, zeitgenössische Lied-Kompositionen von Peter Barcaba zur Uraufführung.
Ellen Maria Halikiopoulos und das Neue Favoritner Mandolnenorchester
Foto: Christoph Mühlbauer
Vor der Pause erreichte das Konzert nach den Darbietungen von Ellen Maria HALIKIOPOULOS einen weiteren Höhepunkt mit dem Konzertwalzer von Johann Strauss (1825–1899) „ROSEN AUS DEM SÜDEN“ aus „Das Spitzentuch der Königin“ arrangiert von unserem Konzertmeister Gernot RUDOLPH.
Nach den Kompositionen „AL PASSO“ von Giacomo Sartori (1860–1946) und „CASABLANCA“ von Rudolf Krebs (1907–1962) betrat im zweiten Teil des Konzertes wieder Ellen Maria HALIKIOPOULOS die Bühne. Sie interpretierte eindrucks- und gefühlvoll die Arie Perouzes „NERAIDA TOU GIALOU“ aus der Oper „Perouze“ von Theophrastos Sakellaridis (1883–1950), arrangiert von Gernot RUDOLPH. Spätestens mit dieser Arie hatte Ellen Maria HALIKIOPOULOS die Herzen des Publikums gewonnen, das auch die Darbietung des nächsten Liedes „KOMM CASANOVA, KÜSS MICH“ von Gerhard WINKLER (1906–1977) mit langanhaltendem Applaus bedachte.
Mit der Komposition „TRAMONTO“ von Giacomo SARTORI (1860–1946) fand das Frühlingskonzert des Neuen Favoritner Mandolinenorchesters sein offizielles Ende. Als obligate Zugabe sang Ellen Maria HALIKIOPOULOS Stephen SONDHEIMS Song „I feel pretty“ aus dem Musical „West Side Story”.
Die Musikerinnen und Musiker des Neuen Favoritner Mandolinenorchesters freuen sich über die Zusammenarbeit mit unserem neuen Dirigenten Nikita DUBOV und hoffen, das musikalische Niveau des vielversprechenden Klangkörpers auch weiterhin anheben zu können. In diesem Sinne blicken wir voll Optimismus dem nächsten großen Konzert am 5. November 2023 entgegen.
Harald Eichelberger