Prof. Walter Heider wurde am 17. September 1939 in Wien geboren und ist seit Jänner 1993 hauptberuflich als Sänger tätig. Seine künstlerische Laufbahn begann er als Statist im Raimundtheater. Durch Spiel und Gesang angeregt, nahm er zwei Jahre bei einem Privatlehrer Gesangsunterricht. 1957 trat er erstmals bei Teenager-Parties (mit Willy Kralik) öffentlich als Schlagersänger auf und nachdem er bei einigen Sängerwettbewerben als Sieger hervorging, war er bis 1963 bei Modeschauen, Bällen, Kränzchen und diversen Veranstaltungen als Sänger tätig.
Erst 1965 wurde er von Freunden zu einer Wienerlied-Veranstaltung mitgenommen und sang dort, von anderen Sängern inspiriert, ebenfalls ein Wienerlied. Der Anklang war hervorragend und von diesem Zeitpunkt an hatte er sich für das Wienerlied entschieden. Da sein Wienerlied-Repertoire damals noch sehr bescheiden war, begann er in intensiver Arbeit viele Wienerlieder zu erlernen. Es war eine harte Arbeit, aber diese Arbeit lohnte sich, denn als er als Wienerlieder-Sänger auftrat, begannen sich bald Komponisten, Veranstalter und auch Schallplattenfirmen für ihn zu interessieren.
Im Jahr 1968 hatte er bereits seine ersten Rundfunk-und Schallplattenaufnahmen hinter sich und errang in der Volkshochschule Ottakring mit dem Lied „I hab ka Angst ums Weanerliad“ Musik: Bruno Hauer, Text: Josef Kaderka, den ersten Preis. Sein Weg war geebnet und 1970 konnte er ebenfalls in der Volkshochschule Ottakring mit dem Lied „Einen Wiener kennst sofort…“ Musik: Franz Grohner, Text: Josef Kaderka, seinen Erfolg wiederholen.
Bei der Fernsehsendung „Guten Abend am Samstag“ mit Heinz Conrads war er erstmals 1971 und danach oftmals als gern gesehener Gast zu sehen und zu hören. Die Schallplattenaufnahmen häuften sich und bald waren 50 Singles und 15 LPs mit alten und neuen Wienerliedern von ihm besungen. Heute gibt es bereits mehr als 20 CDs von ihm.
Inzwischen erhielt Walter Heider, der sich zum profilierten Wienerlieder-Interpreten entwickelt hatte, zahlreiche Ehrungen, so z.B. den „Hut vom lieben Augustin“, die „Robert Stolz-Medaille“, die „Augustin-Plakette“, die Johann Strauß – Statuette“, das „Goldene Wienerherz“, den Goldenen Violinschlüssel“, das „Goldene Mikrofon“ und als Krönung die „Goldene Schallplatte“. Außerdem wurde er nach dem Rücktritt von Franz Grohner 1978 zum Obmann der Vereinigung „Das Wiener Lied“ gewählt und ist im Vorstand des VÖT – Verband Österreichischer Textautoren tätig. Aber nicht nur das Wienerlied sondern auch die Wiener Operette liegt ihm am Herzen, so spielte er am Johann Strauß-Theater, Ltg. Bruno Steininger, im „Weissen Rössl“ den Leopold, in der „Fledermaus“ den Dr. Falke.
Am Wiener Strassentheater, Ltg. Franz Strohmer, in „Die schöne Galathe“ den Mydas, bei Prof. Eduard Macku’s Operetten der AK/NÖ in „Die goldne Meisterin“ den Ritter Gumpendorf und in „Wiener Blut“ den Kagler. Seit 1988 spielt er jedes Jahr im Juni bei den Bisamberger Schloß-Festspielen. Vom November 1989 bis November 1992 gestaltete und moderierte er jeden Samstag eine eigene Sendung im Radio Wien unter dem Titel „Wiener Ringelspiel“. Im Jahr 1989 erhielt Walter Heider den „Ernst Track-Ehrenring“ der Wiener Volkskunst den der erste Träger Hansl Schmid testamentarisch für ihn bestimmt hatte ( ein Pendant zum Iflandring). Walter Heider hat Wien und seine Lieder sehr oft im In-und Ausland vertreten, von 1973-1980 fünfmal beim internationalen Folklore-Festival in Novisad, bei Wien- und Österreichwochen in Europa, Amerika und Asien und auch bei diversen Fernseh-Auftritten im In-und Ausland. Dafür bekam er 1992 vom Wiener Bürgermeister Dr.Helmut Zilk das „Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien“ überreicht. Am 4.November 2004 wurde ihm der Berufstitel „Professor“ von Bundespräsident Heinz Fischer verliehen.
Er war einige Male, zuletzt 2005, bei uns Gast und brillierte mit seiner einzigartigen Stimme bei der Präsentation der von uns dargebotenen Wienerlieder.
Er ist am 20. 05. 2014 in Wien verstorben